Das kurze Leben der sowjetisch jiddischen Literatur
Projektleiterin
Prof. Dr. Yfaat Weiss
Wissenschaftlich Verantwortliche
Prof. Dr. Yfaat Weiss (DI)
Prof. Dr. Jan Gerber (DI)
Prof. Dr. Sabine Koller (UR)
Dr. Matthias Schwartz (ZfL)
Koordination
Dr. Brett Winestock (DI)
Mitglieder der Projektgruppe
Dr. Brett Winestock (DI)
Dr. Jakob Stürmann (DI)
Dr. Alexandra Polyan (UR)
Irina Kissin (ZfL)
Forschungsprojekte der Kooperationspartner
Jiddische Literatur in der Sowjetunion: Dichtung und Prosa, 1917–1952 (Edition)
Prof. Dr. Sabine Koller, Dr. Aleksandra Polyan (UR)
Die Wiederkehr der Gewalt: Der Fall Perets Markish
Dr. Alexandra Polyan (UR)
Historische Narrative in den Werken sowjetisch-jiddischer Schriftsteller
Irina Kissin (ZfL)
Im Rahmen des Projekts erschienene Publikationen

Dovid Bergelson, »Die Welt möge Zeuge sein«. Erzählungen
herausgegeben von Sabine Koller und Alexandra Polyan
Aus dem Jiddischen von Peter Comans u. a.
Berlin: Jüdischer Verlag 2023
Dovid Bergelson, 1884 in Ochrimowo in der heutigen Ukraine geboren, prägte über vier Jahrzehnte die moderne jiddische Literatur. Ob in Kiew, Berlin, New York oder Moskau – Bergelsons literarische Stimme wurde gehört. Er gilt als Erneuerer der jiddischen Prosa zwischen Moderne und Sozialistischem Realismus, bis mit dem Zweiten Weltkrieg und der versuchten Judenvernichtung Bergelsons Schreiben schließlich eine neue, existenzielle Dimension erreichte. Am 12. August 1952 wurde Dovid Bergelson in der sogenannten »Nacht der ermordeten Dichter« in Moskau hingerichtet. Der vorliegende Band versammelt erstmalig ausgewählte Prosa sowie einen Dramenausschnitt aus Dovid Bergelsons umfänglichem Schaffen. Ergänzt sind die Texte um einen Anmerkungsapparat, ein Glossar und ein ausführliches Nachwort zum Leben und Werk Dovid Bergelsons.
Rezensionen:
Jakob Hessing, Dichter ohne Zukunft. Ein aus der Not geborenes Werk: Dovid Bergelsons Erzählungen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Oktober 2023.
Alexander Kluy, Schtetl, Stalin, Agonie, in: Jüdische Allgemeine Zeitung, 28. Mai 2023.
Judith Leister, Dovid Bergelson - "Die Welt möge Zeuge sein.", in: SR Kulturradio, 24. Mai 2023.

Jakob Stürmann, Mission »Eynikayt«. Die Welttournee des Jüdischen Antifaschistischen Komitees 1943
toldot. Essays zur jüdischen Geschichte & Kultur, Band 16
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2024
Im Antlitz des Holocaust und des deutschen Vernichtungskriegs im östlichen Europa fand 1943 eine außergewöhnliche Welttournee statt: Der Schauspieler Solomon Mikhoels und der Dichter Itsik Fefer bereisten im Auftrag des Jüdischen Antifaschistischen Komitees dutzende Orte in Nordamerika und Großbritannien. Die beiden sowjetischen Gesandten traten auf Großveranstaltungen auf und wurden von Prominenten wie Albert Einstein, Schalom Asch und Nahum Goldmann empfangen. In einer einzigartigen Mission mobilisierten sie zur jüdischen Einigkeit gegen den Nationalsozialismus und warben um Unterstützung für die Sowjetunion. Von dieser »Eynikayt« ausgehend, diskutiert die Studie Visionen und Widersprüche, die sich aus dieser außergewöhnlichen, zwischen zwei stalinstischen Terrorwellen durchgeführten Welttournee von 1943 ergaben.
Veranstaltungen
Workshop
Yiddish and Translation: Linguistic, Cultural and Political Aspects (the Soviet Case and Beyond)
27. bis 29. September 2023, Universität Regensburg
Konferenz
»What Is on Trial Here Is the Yiddish Language«: The Making and Unmaking of Soviet Yiddish Literature
27. bis 29. Juni 2022, Literaturhaus Leipzig e. V. / Haus des Buches
Netzwerkpartner
Dr. Valerii Dymshits
European University at St. Petersburg, Interdepartmental Center »Petersburg Judaica«
Prof. Dr. Henning Lobin
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim
Dr. Stephan Krause
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Leipzig
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Gennady Estraikh
New York University
Prof. Dr. Harriet Murav
University of Illinois
Prof. Dr. Karl Schlögel
Viadrina, Frankfurt/Oder