Wanderndes Wissen

Das Projekt »Wanderndes Wissen. Wirkungen und Rückwirkungen der Emigration aus Osteuropa auf die Jüdischen Studien seit den 1960er Jahren« widmete sich der jüdischen Emigration aus der Sowjetunion und weiteren ostmittel- und osteuropäischen Ländern zwischen den 1960er und 1990er Jahren und untersuchte die Wirkungen und Rückwirkungen der Auswanderungswellen auf die Jüdischen Studien in den USA, Israel und Deutschland.

Jüdische Emigrantinnen und Emigranten aus dem östlichen Europa prägten den Wandel, den die Erforschung und Dokumentation der jüdischen Geschichte und Kultur Osteuropas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfahren hat, entscheidend mit. Es wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche Impulse die emigrierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Forschungen ihrer Zielländer als auch Herkunftsländer seit den 1960er Jahren setzten. Zudem wurde ihr wissenschaftliches Wirken, das zur Entstehung neuer Forschungseinrichtungen zur jüdischen Geschichte und Kultur in Osteuropa seit der politischen Wende 1989/1990 führte, herausgearbeitet.

Das Verhältnis von Wissen und Migration stand im Mittelpunkt der digitalen Vortragsreihe »Let My People Go! Jüdische Emigration aus Osteuropa seit den 1960er Jahren«, die im Wintersemester 2020/2021 mit namhaften Expertinnen und Experten unter anderem aus den USA und Israel stattfand. Die Forschungsergebnisse wurden zudem vom Herbst 2021 bis Sommer 2023 im Rahmen der Ausstellung »Jüdisches Album. Fotografien von Rita Ostrovska« präsentiert. Im Forschungsprojekt entstand darüber hinaus die Broschüre »Denklabor«, die im Sommer 2022 veröffentlicht wurde.

Finanzierung

Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.