Looking at the Ghetto… The Warsaw Ghetto Uprising: Eighty Years in Retrospect
Internationale Konferenz

Programm
Teilnahme und Anmeldung
Die Konferenz ist öffentlich. Wir empfehlen eine Anmeldung; bitte nutzen Sie hierfür unser Anmeldeformular.
Bitte geben Sie mit an, ob Sie vor Ort ein Gerät für die Simultanübersetzung benötigen.
Sie können auch digital an der Konferenz teilnehmen; den Link zum Live-Stream finden Sie kurz vor der Veranstaltung auf dieser Webseite. Eine Anmeldung hierfür ist nicht nötig.
An den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren erinnert die internationale Konferenz »Looking at the Ghetto ...«. Diese findet vom 17. bis 19. April 2023 in Leipzig und im digitalen Raum statt. Die Vorträge werden auf Deutsch und Englisch gehalten und je simultan übersetzt. Auf dem Programm stehen zudem ein Konzert und eine Lesung; den Hauptvortrag hält der renommierte Historiker Jan Tomasz Gross. Für die Tagung kooperiert das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, Leipzig mit zahlreichen Partnern aus dem In- und Ausland, insbesondere aus Polen und Israel. Die Konferenz wird finanziert von der Alfred Landecker Foundation.
Am 19. April vor 80 Jahren erhoben sich im Ghetto, das im Zentrum Warschaus errichtet worden war, unzureichend bewaffnete Juden, um eine Deportation in die Vernichtungslager zu verhindern. Sie lieferten der deutschen Besatzungsmacht mehrere Wochen lang erbitterte Kämpfe. Bei der Niederschlagung zerstörten die Deutschen das Ghetto vollständig und ermordeten einen Großteil der dort verbliebenen Personen.
Bereits unmittelbar danach setzte eine durchaus kontroverse Erinnerung an den Aufstand ein. 1948 wurde auf den Ruinen des Warschauer Ghettos ein Denkmal eingeweiht. In Deutschland bekannt ist dieses durch den Kniefall Willy Brandts während seines Staatsbesuchs in Polen 1970. In Israel entstand eine Kontroverse über die Bedeutung von Heldentum zwischen Überlebenskampf und aktivem Widerstand. Das Erbe des Aufstandes wurde zum Streitpunkt, sowohl unter Juden als auch unter Nichtjuden, zwischen rivalisierenden politischen, sozialen und nationalen Gruppen und in verschiedenen Sprachen und kulturellen Kontexten.
80 Jahre später bringt die Konferenz in Leipzig das historische Ereignis und die Erinnerung daran zusammen. Dabei werden größere Fragen zu Universalismus und Partikularismus, Nationalisierung und Akkulturation, Erfahrung und Erinnerung aufgeworfen, die die Zerstörung von Gewissheiten, die Transformation des jüdischen Selbstverständnisses und den Charakter des Ghettos als Transitort zwischen Leben und Tod betreffen.
Einblick ins Programm
Montag, 17. April, 18 Uhr, Paulinum, Universität Leipzig
“It’s Nothing, It’s in the Ghetto.” Reflections on the 80th Anniversary of the Warsaw Ghetto Uprising
(»Das macht nichts, das ist im Ghetto.« Reflexionen zum 80. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto)
Vortrag von Jan Tomasz Gross
Dienstag, 18. April, 17 Uhr, Paulinum, Universität Leipzig
Disobedience, Escape and Hiding: The Unknown Battle of the Masses
(Ungehorsam, Flucht und Versteck: Der unbekannte Kampf der Massen)
Vortrag von Havi Dreifuss
Dienstag, 18. April, 20 Uhr, Grassimuseum für Musikinstrumente der Universität Leipzig
80. Jahrestag des Warschauer Ghettoaufstands.
Konzert von Mitgliedern des Leipziger Universitätsorchesters
Mittwoch, 19. April, 17 Uhr, Salles de Pologne, Leipzig
»Between the Uprising and its Commemoration«.
(»Zwischen Aufstand und Gedenken«)
Diskussionsrunde mit Rachel Einwohner, Avinoam Patt und Daniel Blatman
Mittwoch, 19. April, 20 Uhr, Salles de Pologne, Leipzig
»Dem Herrgott zuvorkommen«. Maria Schrader liest Hanna Krall
Lesung mit einem anschließenden Gespräch zwischen Anna Artwińska und Barbara Breysach
Konferenz vom 17. April, 13 Uhr bis 19. April 2023, 21.30 Uhr
Paulinum, Universität Leipzig/Salles de Pologne, Leipzig //
Die Konferenz findet in englischer und deutscher Sprache statt; eine Simultanübersetzung wird angeboten.
Internationale Konferenz des Dubnow-Instituts in Kooperation mit Beit Lohamei Haghetaot – the Ghetto Fighters’ House Museum; the Emanuel Ringelblum Jewish Historical Institute, Warsaw; the Haifa Interdisciplinary Unit for Polish Studies, University of Haifa; Moreshet – the Mordechai Anielevich Memorial Holocaust Study and Research Center; the POLIN Museum of the History of Polish Jews, Warsaw und the Professorship of Slavic Literature and Cultural Studies, Leipzig University
Die Konferenz wird gefördert von der Alfred Landecker Foundation.