Julia Pirotte und ihre Fotografien im Nachkriegspolen
Sonderführung durch die Ausstellung »Der bestimmende Blick«

Ausstellungsbroschüre
Die begleitende Broschüre zur Ausstellung steht kostenfrei als PDF zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen
Am 4. Juli 1946 stieg die Fotojournalistin Julia Pirotte in Begleitung eines Offiziers in den Zug von Warschau nach Kielce, wo Einwohner:innen am selben Tag ein Pogrom begangen hatten. Dabei wurden rund vierzig Holocaustüberlebende ermordet und achtzig weitere verletzt, einige von ihnen schwer. Es war das größte Pogrom im Nachkriegspolen und löste eine große Auswanderungswelle von Jüdinnen und Juden aus.
Der Chefredakteur der Zeitschrift Żołnierz Polski (Der polnische Soldat), bei der Pirotte damals beschäftigt war, hatte sie beauftragt, das Geschehene zu dokumentieren. Als eine von nur wenigen Fotojournalist:innen vor Ort blieb sie bis zum Tag der Beerdigung der Opfer in Kielce. Einige Aufnahmen, die sie als Fotografin vor Ort machte, sind aktuell in der Ausstellung »Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen« zu sehen.
Anlässlich des 79. Jahrestags des Pogroms von Kielce stellt Dr. Monika Heinemann, Historikerin und Kuratorin der Ausstellung, in einer Sonderführung diese sowie weitere Fotografien von Julia Pirotte vor. Sie bettet die Bilder ein in die Widersprüchlichkeit jüdischer Erfahrung im Nachkriegspolen sowie in die wechselvolle Biografie Julia Pirottes.
Freitag, 4. Juli 2025, 15 Uhr
Dubnow-Institut, Leipzig