Forschungsprokt am GEI

Zwischen Fakten und Vorurteil
Die Darstellung jüdischer Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern und Geschichtsmagazinen

Das Teilprojekt untersucht die Verbreitung stereotyper Vorstellungen von Juden und Judentum in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern und Geschichtsmagazinen seit den 1970er Jahren. Solcherart Vorurteile finden sich in Wort und Bild häufig in Geschichtsschulbüchern, sei es in Kapiteln zur Geschichte des Mittelalters oder des 19. Jahrhunderts, sei es in Darstellungen des Nahostkonflikts und – in diesem Kontext – Israels. Sie bergen die Gefahr einer verzerrten Wahrnehmung des historischen und gegenwärtigen Judentums und damit der Beförderung entsprechender Ressentiments bei Schülerinnen und Schülern. Zusätzlich zur Bestandsaufnahme und Analyse entsprechender Repräsentationen in Schulbüchern anhand eines repräsentativen Korpus in drei zeitlichen Querschnitten werden auch Fragen der didaktischen Aufbereitung des Unterrichtsstoffes untersucht, geben Quellenauswahl und Arbeitsaufträge doch in der Regel über den Autorentext hinaus Aufschluss über ihnen zugrundeliegende mentale Repräsentationen. Ebenfalls Gegenstand der Untersuchung sind populäre geschichtsvermittelnde Magazine, die sich häufig verkürzender bis verzerrender Darstellungen bedienen, wenn sie Themen jüdischer Geschichte aufgreifen.

Das Projekt ist Teil des vom BMBF geförderten Verbundvorhabens »Das Objekt zum Subjekt machen. Jüdische Alltagskultur in Deutschland vermitteln«.

 

Kontakt
Dr. Matthias Springborn
Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut