Podiumsgespräch. Jerusalem als literarischer Ort der Moderne
Am Donnerstag, den 7. Februar 2019, 17.00 Uhr findet im Haus des Buches – Litera-turhaus Leipzig das Gespräch »Jerusalem als literarischer Ort der Moderne« statt. Der Essayist und Übersetzer Joachim Kalka spricht mit Thomas Sparr, Autor und Literaturwissenschaftler, über dessen jüngstes Buch »Grunewald im Orient«. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Westlich der Altstadt von Jerusalem liegt Rechavia. Anfang der 1920er-Jahre von dem deutsch-jüdischen Architekten Richard Kauffmann konzipiert, wurde der Stadtteil schnell zur »Hauptstadt der Jeckes«, zu einem deutsch-jüdischen Mikrokosmos. Thomas Sparr widmet sich der Geschichte der Gartenstadt von zwei Seiten: als einem historisch ge-wachsenen Ort und als einem intellektuellen Milieu, das sich die Menschen, die hier wohn-ten, schufen. Gershom Scholem, Martin Buber, Lea Goldberg, Werner Kraft, Else Lasker-Schüler und weitere aus Deutschland stammende jüdische Intellektuelle bildeten hier einen deutschen Sprach-Raum aus, der bis in die 1980er-Jahre, als Thomas Sparr nach Jerusalem kam, nachwirkte und ihn mitunter wie mit einer Zeitmaschine zurückversetzte in ein Frankfurt, Berlin oder Königsberg der Weimarer Republik.
Thomas Sparr war von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem und am dortigen Leo Baeck Institut tätig. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war von 1999 bis 2004 Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large für den Suhrkamp Verlag.
Joachim Kalka lebt als Autor, Kritiker und Übersetzer in Leipzig. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verlieh ihm 1996 für sein Übersetzungswerk den Johann-Heinrich-Voß-Preis und nahm ihn 1997 in ihren Kreis auf. Seit 2009 ist er zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
7. Februar 2019, 17:00 Uhr
Haus des Buches e.V. – Literaturhaus Leipzig
Einführung: Jörg Deventer (Leipzig)