»Wir halten es für fahrlässig, über uns zu schweigen.« (Serhij Žadan)
Leipziger Ringvorlesung zur Literatur, Kultur und Geschichte der Ukraine
Die Ringvorlesung versammelt Vorträge zur Literatur, Geschichte und Kultur der Ukraine. Sie werden im Sommersemester 2022 und im Wintersemester 2022/2023 von Wissenschaftler:innen aus Leipzig, Forscher:innen aus der Ukraine und anderen Kolleg:innen gehalten. Die Veranstaltung versteht sich als wissenschaftliche Intervention gegen den Krieg und zielt darauf ab, die Forschung zur Ukraine inner- und außerhalb der Universität Leipzig sichtbar zu machen. Damit soll zugleich zum besseren Verständnis der historischen und aktuellen Entwicklung in der Ukraine beigetragen werden. Im Sommersemester liegt der Fokus der Vorträge auf literatur- und kulturwissenschaftlichen Fragen; im Wintersemester rückt die geschichtliche Perspektive stärker in den Vordergrund. Den Veranstalter:innen geht es darum, die Expertise über die Ukraine zu bündeln und einen Denkraum für die Zukunft der Forschungen über die Ukraine in Leipzig zu öffnen.
Programm
14. April 2022
Kerstin Preiwuß (Deutsches Literaturinstitut, Universität Leipzig)
Eine Brücke aus Papier – Deutsch-ukrainische Schriftstellertreffen
(Bibliotheca Albertina)
21. April 2022
Christian-Daniel Strauch (Institut für Slavistik, Universität Leipzig)
Ukrainisches Selbstverständnis jenseits von Kosaken-Mythos und Ševčenko-Kult? – Panko Kuliš reloaded
(Bibliotheca Albertina)
5. Mai 2022
Jakob Stürmann (Dubnow-Institut, Leipzig)
Mehrfachzugehörigkeiten – Itsik Fefer als sowjetisch-jiddischer Schriftsteller aus der Ukraine
(Polnisches Institut)
19. Mai 2022
Tanja Zimmermann (Institut für Kunstgeschichte, Universität Leipzig)
Odessa und was davon noch besteht – Ulrike Ottingers Südostpassage. Eine Reise zu den neuen weißen Flecken auf der Landkarte Europas
(Bibliotheca Albertina)
2. Juni 2022
Stefan Rohdewald (Historisches Seminar, Universität Leipzig)
Vom Dnipro bis zum Euphrat – Zugänge zur Geschichte der Ukraine in transosmanischer Perspektive
(Bibliotheca Albertina)
9. Juni 2022
Anna Artwińska (Institut für Slavistik, Universität Leipzig)
Die Ukraine im polnischen historischen Gedächtnis – Bilder und Diskurse von der Romantik bis heute
(Bibliotheca Albertina)
16. Juni 2022
Natasha Gordinsky (Department of Hebrew and Comparative Literature, University of Haifa)
»Bleibt der Ort derselbe Ort?« – Kyjiw und Charkiw als post-Holocaust Räume in der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur
(digitale Veranstaltung)
23. Juni 2022
Brett Winestock (Dubnow-Institut, Leipzig)
Yiddish Poetry and the Multi-Ethnic Metropolis – Kyiv in 1917
(Polnisches Institut)
30. Juni 2022
Keynote Speech
Roman Dubasevych (Institut für Slawistik, Universität Greifswald)
Der (un)vermeidliche Krieg? – Kulturwissenschaftliche Reflexionen über den russischen Angriff auf die Ukraine
(Polnisches Institut)
7. Juli 2022
Podiumsdiskussion mit geflüchteten Wissenschaftlerinnen aus der Ukraine
mit
Prof. Dr. Viktoriya Sukovata (V. N. Karazin Kharkiv National University/Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, Leipzig),
Dr. habil. Anna Gaidash (Kyiv Taras Shevchenko National University/Institut für Slavistik, Universität Leipzig),
Prof. Dr. Irina Hayuk (Lviv National Academy of Arts/Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, Leipzig).
Moderation: Jun.-Prof. Dr. Anna Artwińska/PD Dr. Jan Gerber
(Polnisches Institut)
Konzeption und Organisation
SoSe 2022: Anna Artwińska (Institut für Slavistik, Universität Leipzig) / Jan Gerber (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow)
WiSe 2022/2023: Maren Röger (Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) e. V.) / Stefan Rohdewald (Historisches Seminar, Universität Leipzig)
Podiumsgespräch mit geflüchteten Wissenschaftlerinnen aus der Ukraine am 7. Juli, 17.15 Uhr
Polnisches Institut
In Kooperation mit der Universitätsbibliothek Leipzig und dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig