Geboren in Deutschland: Portrait einer Generation
3. Simon-Dubnow-Vorlesung
Im Dezember 2002 hielt der Historiker und Politikwissenschaftler Professor Walter Laqueur (Washington, D.C.) die Dritte Simon-Dubnow-Vorlesung über »Geboren in Deutschland: Portrait einer Generation«. Walter Laqueur ist der langjährige Direktor des Londoner Institute of Contemporary History und der Wiener Library. Er lebt in Washington D.C., wo er den Henry A. Kissinger Chair in National Security Policy am Center for Strategic and International Studies bekleidet. Wichtige Schwerpunkte von Laqueurs zahlreichen Publikationen sind die internationale Politik im 19. und 20. Jahrhundert, der Nahostkonflikt, der internationale Terrorismus und der Holocaust. Der Titel der Vorlesung »Geboren in Deutschland, Porträt einer Generation« basierte auf Laqueurs neuester Publikation »Generation Exodus«, die unter dem Titel »Geboren in Deutschland« in deutscher Übersetzung vorliegt. Es handelt sich um eine (auch autobiographische) Beschreibung der jungen jüdischen Generation, die Deutschland nach 1933 verlassen musste. Laqueur, in Breslau geboren und aufgewachsen, emigrierte selbst als 17jähriger 1938 nach Palästina. Laqueur schilderte eindrucksvoll die generationsspezifische Erfahrung junger deutscher Juden nach 1933. Die Emigranten bildeten keine in sich homogene Gruppe: Sie stammten aus unterschiedlichen Milieus; einige verließen Deutschland schon 1933, andere erst nach 1938; sie emigrierten in verschiedene Länder – häufig mehrfach. Laqueur unterstrich, dass die Weltwirtschaftskrise gerade jungen Migranten den Aufbau einer Existenz in der jeweiligen neuen Heimat erheblich erschwerte.
5. Dezember 2002
Alte Handelsbörse Leipzig
Die Simon-Dubnow-Vorlesung wird finanziert durch die Thyssen-Stiftung