Band 5
Verschränkungen
Über jüdische Literaturen
Aus dem Hebräischen von Liliane Granierer
Mit einem Vorwort von Dan Diner
Dan Miron reflektiert hier das Thema des spezifischen, nicht aber zwangsläufig einheitlichen Charakters des Gesamtkomplexes jüdischer Literaturen. Statt das vielstimmige und heterogene Phänomen zu einer vermeintlich kohärenten Nationalliteratur zusammenzuführen, plädiert er dafür, von einer Pluralität der jüdischen Textkultur her zu denken. Statt von einer Tradition und einem Kanon auszugehen, legt Miron nahe, von Verschränkungen, Interdependenz und einer literarischen »Berührung« zu sprechen.
Mit diesem Zugriff gelingt es Miron, die ganz verschiedenen jüdischen literarischen Traditionen der Diaspora in den Blick zu nehmen und zugleich die in sich plurale israelische Literatur als eine Stimme in einem großen jüdischen Chor zu deuten. Allein der genaue Blick auf die Verschränkungen von Mehrsprachigkeit, Differenz und Pluralität, nicht aber die populäre oder wissenschaftliche Insinuation von Einheit und Einheitlichkeit macht es möglich, jüdischen Literaturen sowohl literarisch, als auch literaturwissenschaftlich und intellektuell gerecht zu werden.
Zu allen Titeln der Reihe »toldot. Essays zur jüdischen Geschichte und Kultur«
239 Seiten, kartoniert
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2007
ISBN: 978-3-525-35095-9
Preis: 23,00 € (D)
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