Ressort Recht

Die Bücher der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und die Nationalbibliothek in Jerusalem

Das Forschungsvorhaben untersucht Bücher aus dem Bestand der Hochschule, die in der Jewish National and University Library in Jerusalem (JNUL; heute: National Library of Israel) zusammengetragen wurden. Während der unmittelbaren Nachkriegszeit war die JNUL einer der Hauptempfänger von NS-Raubgut aus europäischen jüdischen Bibliotheken und Archiven. Dabei repräsentierte die JNUL die große Mehrheit der jüdischen Gemeinschaften und kulturellen Institutionen des Jischuv (und später Israels) in Restitutionsverhandlungen. Insgesamt erhielt die Bibliothek eine Zahl von ca. 500.000 Bänden aus Europa, inklusive hunderttausenden Büchern deutsch-jüdischer Provenienz. Dazu gehörten auch Büchersammlungen aus dem Bestand der Hochschule, die nach dem Krieg in der Tschechoslowakei gefunden wurden. Vor diesem Hintergrund wird der Transfer von Büchern der Hochschule aus Prag und ihre Verteilung in Israel untersucht. Gestützt allein auf Primärquellen geht es darum, ein Licht auf die Entwicklung deutsch-jüdischen Kulturgutes in Israel zu werfen. Dabei trägt das Projekt zur Historiografie der Bibliothek der Hochschule, der JNUL und allgemeiner zur Kulturgeschichte des Staates Israel und seiner verborgenen sowie umstrittenen deutsch-jüdischen Traditionen bei.