Forschungsprojekt am LBI Jerusalem

Bücher und Geschichten: Die Bedeutung der Bibliothek des Leo Baeck Instituts Jerusalem

Im Mittelpunkt des Dissertationsvorhabens steht der besondere, idiosynkratische Bestand der Bibliothek des Leo Baeck Instituts in Jerusalem. Nachdem das Institut 1955 gegründet wurde, war es einer der Empfänger von Bücherlieferungen, welche die Jewish National and University Library (JNUL) organisierte. Erste Recherchen ergaben, dass von Nazis geplünderte Bücher aus Europa einen Grundstock der Bibliothek des LBI Jerusalem darstellten. Diese Beobachtung ist umso auffälliger, was Bücher aus dem Bestand der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums betrifft, die uns mit der unmittelbaren Vorgeschichte des LBI konfrontieren. Dadurch erscheint auch der gegenwärtige Zweck der Jerusalemer Bibliothek in einem anderen Licht: Handelt es sich um eine Forschungsbibliothek, wie die Gründer der Einrichtung es anstrebten oder vielmehr um eine Gedächtnisbibliothek für das deutsche Judentum? Um diese einzigartige Sammlung zu analysieren, stützt sich das Forschungsprojekt auf einen objektbasierten Ansatz, der als Quellen primär die Bücher und ihre materiellen Spuren untersucht.

Kontakt
Bettina Farack
Leo Baeck Institute Jerusalem