Eine neue Geschichte des Chassidismus

Im Jahr 1931 erschien in Berlin die deutsche Übersetzung von Simon Dubnows Studie Toldot Chasidut. Dubnows zweibändige Geschichte des Chassidismus war lange Zeit die einzige umfassende Darstellung dieser religiösen Bewegung, die sich Mitte des 18. Jahrhunderts im östlichen Europa ausbildete.

Eine internationale Forschergruppe, die im Jahr 2011 ihre Arbeit aufnahm, hatte es sich zum Ziel gesetzt, eine neue Geschichte des Chassidismus zu erarbeiten. Sie sollte über den von Simon Dubnow bearbeiteten Zeitraum hinausgehen – dieser hatte Quellen und Materialien bis zum Jahr 1815 verwendet – und die erste umfassende Darstellung des Chassidismus überhaupt darstellen. Die Forschergruppe brachte ausgewiesene Spezialisten und Nachwuchswissenschaftler aus Polen, Israel, Großbritannien und den Vereinigten Staaten zusammen.

Das von der Fritz Thyssen Stiftung geförderte und am Dubnow-Institut angesiedelte Projekt sah zur Vertiefung der internationalen Wissenschaftskooperation vier Forschungsaufenthalte der beteiligten Wissenschaftler über einen Zeitraum von zwei Wochen bis zu einem Monat vor. Hierdurch erhielt das Autorenteam viermal in Folge, im Sommer 2011, 2012, 2013 und 2014, die Möglichkeit, die wesentlichen Arbeiten an dem mehrbändigen Buchvorhaben gemeinsam durchzuführen. Das Quellenmaterial war nicht nur aufgrund seines Umfangs ausschließlich von einem Forscherkollektiv zu bearbeiten, das Material liegt auch an vielen Orten verstreut und in hebräischer, jiddischer, polnischer und russischer Sprache vor.

Ende 2017 ist die von David Assaf, David Biale, Benjamin Brown, Uri Gellman, Samuel C. Heilman, Moshe Rosman, Gadi Sagiv und Martin Wodziński erarbeitete neue Geschichte des Chassidismus nun erschienen.

Mitglieder der Forschergruppe

Tel Aviv University
David Assaf

University of California, Davis
David Biale (Projektleiter)

The Hebrew University of Jerusalem
Benjamin Brown

Tel Aviv University
Uriel Gellman

Queens College, New York
Samuel Heilman

Boston University
Elly Moseson

University College, London
Ada Rapoport-Albert

Bar-Ilan University
Moshe Rosman

The Hebrew University of Jerusalem
Gadi Sagiv

Wrocław University
Marcin Wodziński