Konferenz

Zeiten des Umbruchs. Das Forschungsfeld jüdische Geschichte und Kultur in postsozialistischen Gesellschaften

Jahreskonferenz des Dubnow-Instituts

Quadratische Schwarz-Weiß-Fotografie, die einen kleinen Transporter zeigt, der gerade von drei Personen mit sehr vielen Taschen und Kisten, die teils bereits auf, größtenteils noch vor dem Transporter auf der Straße stehen, beladen wird
Rita Ostrovska, Jüdisches Album, Serie »Meine Emigration«, Kyjiw 2001.

Programm

Die Epochenwende 1989/90 markierte einen Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung und Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur in Zentral- und Osteuropa. Neue Forschungseinrichtungen wie das 1995 gegründete Simon-Dubnow-Institut in Leipzig sind entstanden, und zuvor verschlossene Archive wurden zugänglich. Durch diese neuen Voraussetzungen konnten bestehende Perspektiven auf Ereignisse und Erfahrungsschichten jüdischen Lebens der Region überprüft, revidiert und grundständig erweitert werden. Dabei kamen nicht nur die vielschichtigen Gewalterfahrungen und verheerenden Folgen des Holocausts zur Sprache, sondern die gesamte Breite und Vielfalt jüdischer Räume und Lebenswelten vor der Vernichtung wurde ins historische Bewusstsein zurückgeholt.

In jüngerer Zeit lässt das öffentliche und akademische Interesse jedoch nach. Globale politische Entwicklungen, veränderte historische Deutungen und polarisierte Gesellschaften führen zu einer zunehmenden Distanzierung von jüdischer Geschichte und Erinnerungskultur sowie ihrer Erforschung. Die Jahreskonferenz des Dubnow-Instituts widmet sich diesen historischen und aktuellen Entwicklungen in drei Panels, die an Forschungsansätzen der drei Forschungsressorts des Dubnow-Instituts – Politik, Recht, Wissen – orientiert sind, einem Vortrag zur materiellen Kultur und einer Podiumsdiskussion über jüdische Geschichtsschreibung im postsozialistischen Europa.

Programm

Teilnahme
Aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten ist eine Anmeldung zur Konferenz nicht mehr möglich. 
Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch, es wird keine Simultanübersetzung angeboten. 

5. bis 6. November 2025
Dubnow-Institut, Leipzig