Kolloquium

Vortragsreihe: Umbrüche und Neuanfänge

Juden in Staatsgründungsprozessen des 20. Jahrhunderts

Dozenten: 
Prof. Dr. Jörg Deventer
Dr. Markus Kirchhoff
Forschungskolloquium
Zeit: Donnerstag, 17.15–18.45 Uhr (vierzehntägig)
Beginn: 7. November 2019

Die Entstehung zahlreicher unabhängiger neuer Staaten gehört zu den Vorgängen, die das 20. Jahrhundert in entscheidender Weise prägten. Das Forschungskolloquium widmet sich anhand von Fallbeispielen ausgewählten, mit Nationsbildungs- und Staatsgründungsprozessen in Zusammenhang stehenden jüdischen Aspekten und Fragen.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Bildung neuer Staatswesen im mittel- und osteuropäischen Raum bis hinein in den Vorderen Orient nach dem Ersten Weltkrieg. Von besonderem Interesse sind hierbei die Konsequenzen, die sich für Juden und andere Minderheiten in den aus den Vielvölkerreichen der Habsburger, Romanovs und Osmanen hervorgegangenen neuen Staaten ergaben.

Einen zweiten Schwerpunkt bilden Staatsgründungen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – und die Frage, inwiefern diese die Erfahrungen der Zwischenkriegszeit und des Holocausts reflektierten.

 

Vorträge

7. November 2019
Dietmar Müller (Leipzig)
Neue Staaten und legal activism – Anfänge des humanitären Völkerrechts und des internationalen Strafrechts

28. November 2019
Yoram Meital (Be'er Scheva)
Nation-State Formation in Egypt – Consequences for the Jewish Community

19. Dezember 2019
Annette Weinke (Jena)
What’s Wrong with International Law? Europäisch-jüdische Emigrantenjuristen und das humanitäre Völkerrecht, 1930–1990

16. Januar 2020
Malachi Hacohen (Durham, NC)
Imperial Peoples in an Ethno-National Age – Jews and the Foundation of the First Republic of Austria, 1918–1920

30. Januar 2020
Jochen Böhler (Jena)
Kampf an allen Fronten – Polen und Juden im Staatsgründungsprozess, 1918–1921

6. Februar 2020
Anna Koch (Leeds)
Der Traum vom anderen Deutschland – Jüdische Antifaschisten und ihre Rückkehr nach 1945

Referentinnen und Referenten

Dr. Jochen Böhler, Friedrich-Schiller-Universität Jena | Prof. Dr. Malachi Hacohen, Duke University, Durham, N.C. | Dr. Anna Koch, University of Leeds | Prof. Dr. Yoram Meital, Ben-Gurion-Universität des Negev, Be‘er Scheva | PD Dr. Dietmar Müller, LeibnizInstitut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Leipzig | PD Dr. Annette Weinke, Friedrich-Schiller-Universität Jena

7. November 2019 bis 6. Februar 2020, i.d.R. donnerstags, 17.15 Uhr
Dubnow-Institut

Das Forschungskolloquium ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Dubnow-Institut und dem Projekt »Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen« der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.