Staatsräson auf dem Prüfstand. Deutschland, Israel und der 7. Oktober
Podiumsdiskussion
Den Abschluss der Jahreskonferenz »Staatsräson – Zur Geschichte eines Missverständnisses« bildet am Abend des 5. Dezember die öffentliche Podiumsdiskussion »Staatsräson auf dem Prüfstand. Deutschland, Israel und der 7. Oktober« im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Eine Anmeldung im Vorfeld ist notwendig.
Moderation: Gisela Dachs
Chair: Jörg Deventer
Podium: Eren Güvercin, Christoph Schult, Ronen Steinke und Susanne Wasum-Rainer
Prof. Dr. Gisela Dachs ist Publizistin und Kommunikationswissenschaftlerin. Siehat an der Tel Aviver Universität zu Einwandereridentitäten und Nachrichtenkonsum promoviert. Seit 2016 lehrt und forscht sie am Zentrum für Deutschlandstudien und am European Forum der Hebräischen Universität in Jerusalem. Ihre journalistische Karriere begann sie bei der französischen Tageszeitung Liberation, bevor sie ins politische Ressort der Zeit nach Hamburg wechselte, für die sie anschliessend mehr als zwanzig Jahre exklusiv aus Israel berichtete. Heute arbeitet sie als frei Korrespondentin, u.a. für die NZZ am Sonntag. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und u.a. auch Herausgeberin des Länderbericht Israel, der 2016 im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung erschien. Seit 2001 gibt sie den Jüdischen Almanach im Auftrag des Leo Baeck Instituts Jerusalem heraus. Sie lebt in Tel Aviv.
Jörg Deventer studierte Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften. Nach einer Promotion im Fach Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Hamburg, habilitierte er sich dort im Jahr 2000 mit einer Arbeit über »Die Grenzen des geschlossenen Konfessionsstaates. Strategien und Folgen habsburgischer Rekatholisierungspolitik in Glogau und Schweidnitz (1526–1707)«. Nach Stationen u.a. am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig, am Institut für Europäische Studien der Technischen Universität Chemnitz sowie dem Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist er seit 2010 leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dubnow-Institut und dort seit 2011 Stellvertreter der Direktion.
Eren Güvercin leitet bei der Alhambra Gesellschaft e.V. das Projekt "MuslimDebate 2.0 - Gesellschaft gemeinsam gestalten!". Die Alhambra Gesellschaft wurde 2017 gegründet und ist ein Zusammenschluss von deutschen Muslimen, die einerseits innermuslimische Debatten anstoßen aber auch muslimische Perspektiven auf gesamtgesellschaftliche Diskurse sichtbarer machen wollen.
Christoph Schult, geboren 1971, wuchs in Lüneburg auf. Während der Schulzeit verbrachte er ein Jahr mit der Austauschorganisation AFS bei einer Gastfamilie in Israel und lernte dort Hebräisch. Schult studierte Geschichte und Politikwissenschaft in Hamburg und an der School of Oriental and African Studies in London. Anschließend absolvierte er den 23. Lehrgang der Henri-Nannen-Journalistenschule und wurde Redakteur im neugegründeten Hauptstadtbüro von SPIEGEL Online. Von 2001 bis 2005 arbeitete er als Redakteur im Hauptstadtbüro des SPIEGEL. Von 2006 bis 2010 war er Korrespondent des Magazins in Jerusalem, ab 2010 in Brüssel. Seit 2015 arbeitet er wieder als Redakteur im SPIEGEL-Hauptstadtbüro und ist dort für Außenpolitik und die Grünen zuständig.
Ronen Steinke ist promovierter Jurist und Lehrbeauftragter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hauptberuflich arbeitet er als Leitender Redakteur im Politikressort der Süddeutschen Zeitung. Für seine Artikel und Bücher ist er unter anderem mit dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus und dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet worden.
Dr. Susanne Wasum- Rainer, Juristin und Völkerrechtsexpertin, trat 1986 in den höheren Auswärtigen Dienst ein. Sie leitete die Konsularabteilung in Marokko und war als Kulturattachée in der deutschen Botschaft in Tel Aviv stationiert. In der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen in Genf war sie für Fragen des Humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte zuständig. In der Zentrale des Auswärtigen Amts war sie mehrfach für Fragen der Vereinten Nationen zuständig. Danach war sie zunächst Leiterin des Grundsatzreferats für Völkerrecht, danach Leiterin der Unterabteilung für Fragen des Völkerrechts. Nach den Anschlägen am 11. September 2001 beriet sie zum Umgang mit Guantánamo und dem Krieg in Afghanistan. Bis 2012 war sie Leiterin der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amts und Völkerrechtsberaterin der Bundesregierung, bevor sie Botschafterin in Frankreich und dem Fürstentum Monaco (2012 - 2015), in Italien und San Marino (2015 - 2018) und in Israel (2018 - 2022) war. Sämtliche Leitungsfunktionen waren mit ihr erstmals einer Frau übertragen worden. Sie ist derzeit deutsche Präsidentin des Deutsch-Italienischen Zentrums "Villa Vigoni" sowie der Deutschen Gesellschaft der Mitglieder des Ordens der Französischen Ehrenlegion. Seit Sommer 2024 ist sie zudem Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Juristenvereinigung, in der sie seit 1995 Mitglied ist.
Donnerstag, 5. Dezember 2024, 18.30 Uhr
Zeitgeschichtliches Forum, Leipzig
Mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung