Kolloquium

Juden in der DDR – Marginalien zu einer »Fußnote der Geschichte«?

Vortrag mit Constantin Goschler (Bochum) im Rahmen der digitalen Vortragsreihe "Jenseits eines »verordneten Antifaschismus« Neue Zugänge zur Geschichte der Juden in der DDR"

In jüngster Zeit findet die Geschichte der Juden in der DDR neue akademische Beachtung. Interessierte sich die Forschung in den ersten beiden Jahrzehnten nach der Wiedervereinigung zunächst vornehmlich für die Lebenswege jüdischer Kommunisten sowie für das Verhältnis der SED zu den jüdischen DDR-Bürgern und zum Staat Israel, fragen Vorhaben neueren Datums nun nach den weniger offiziösen Aspekten wie zum Beispiel nach der Lebensrealität in den Jüdischen Gemeinden aber auch nach den individuellen Selbstentwürfen im Spannungsfeld von Sozialismus und jüdischer Herkunft. Wieder andere untersuchen die im Nachhinein überraschend gegenwärtige Präsenz des Holocaust in Literatur, Film und Bildender Kunst des Arbeiter- und Bauernstaats. Das Forschungskolloquium im Sommersemester 2017 greift dieses neue Interesse an der Geschichte der Juden in der DDR auf und gibt Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte.

14. Juni 2017, 17.15 Uhr
Dubnow-Institut