Konferenz

Building from Ashes: Jews in Postwar Europe (1945–1950)

Europa war in den Nachkriegsjahren ein »wilder Kontinent«, geprägt durch gewaltige Kriegszerstörungen, Millionen von Flüchtlingen, Hunger, Bürgerkriege und Gewaltexzesse. Juden befanden sich in diesen Jahren des Auf- und Umbruchs in Europa in einer ganz besonderen Situation. Viele von ihnen hatten Konzentrationslager und Ghettos, in Verstecken oder als Partisanen überlebt. Hunderttausende, die in die unbesetzten Teile der Sowjetunion fliehen konnten, versuchten in ihre Heimatorte zurückzukehren, fast alle auf der verzweifelten Suche nach überlebenden Angehörigen. Zur Situation im Europa der Nachkriegszeit gehörten aber auch Länder, die von Nazi-Deutschland nicht besetzt worden waren. England, die Schweiz oder Schweden waren die Heimat bereits lange existierender jüdischer Gemeinden. Hinzu kamen Emigranten, denen rechtzeitig die Flucht aus Deutschland und den besetzten Ländern gelungen war, ebenso wie jüdische Angehörige der alliierten Streitkräfte. Inmitten von Ruinen, Armut und Zerstörung versuchten Juden nicht nur ihre Auswanderung zu organisieren sondern auch neue Existenzen aufzubauen und die jüdischen Traditionen auf dem Kontinent wiederzubeleben. Die einführende Diskussion wird die verschiedenen Situationen der Juden in Europa in der unmittelbaren Nachkriegszeit beleuchten. Sie eröffnet auch die zweitägige Konferenz »Building from Ashes: Jews in Postwar Europe (1945–1950)«.

3. bis 5. Dezember 2017
Goethe Universität, Frankfurt am Main

Jüdisches Museum Frankfurt in Kooperation mit dem Simon-Dubnow-Institut Leipzig, dem Institut für Jüdische Studien an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Fritz-Bauer-Institut