Band 16
Kaufmanns Nachrichtendienst
Ein jüdisches Gelehrtennetzwerk im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert wurde der jüdischen Wissenschaftsbewegung und ihren Vertretern universitäres Ansehen verwehrt. Die Gelehrtengemeinschaft war zudem weit verstreut, und so kam der textuellen Kommunikation insbesondere in Form von Briefen eine wichtige Bedeutung zu. Mit fortschreitender Entfaltung der seit den 1820er Jahren sogenannten Wissenschaft des Judentums übernahmen die Korrespondenz, der persönliche Austausch und die Reisen eine wichtige Funktion für die Organisation und Koordination der jüdischen Gelehrtengemeinschaft.
Diese Rahmenbedingungen reflektierend, befasst sich Mirjam Thulin in Band 16 der Schriftenreihe mit David Kaufmann (1852–1899), Professor am Rabbinerseminar in Budapest und zentraler Akteur dieser Gelehrtengemeinschaft im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Kaufmann etablierte mit seinem »Nachrichtendienst«, wie ein Schüler dessen Briefnetzwerk bezeichnete, einen bedeutsamen Kommunikationsraum, der es erlaubt, die Vernetzungsstrategien der jüdischen Gelehrten exemplarisch zu dokumentieren. Anhand von Kaufmanns Korrespondenz und seinen Reisen zeigt die Autorin Leben und Wirken dieses Pioniers moderner jüdischer Gelehrsamkeit sowie seine Bedeutung für die weit verzweigte Wissensgemeinschaft auf.
Zu allen Titeln der Reihe »Schriften des Dubnow-Instituts«
424 Seiten mit 14 Abb., 6 Karten und 6 Tab., gebunden mit Schutzumschlag
Göttingen/Bristol, Conn.: Vandenhoeck & Ruprecht, 2012
ISBN: 978-3-525-36995-1
Preis: 65,00 € (D)
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ISBN (E-Book): 978-3-647-36995-2
Preis: 54,99 € (D)
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