Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867–1914
Mit einem Forschungsbericht des Autors
Der britische Historiker Peter G. J. Pulzer verfolgt in diesem Klassiker der Antisemitismusforschung die Entstehung und Entwicklung der antisemitischen Bewegungen in Deutschland und Österreich. Bereits zwischen 1867 und 1914 offenbarte sich ihr radikaler Charakter, der sich deutlich von der traditionell begründeten Judenfeindschaft unterschied. Dieser neue »politische Antisemitismus« wurde später zur Grundlage einer – Gewalt und Radikalität vereinigenden – politischen Programmatik, auf welche die Nationalsozialsozialisten zurückgreifen konnten. Pulzers 1966 erstmals auf deutsch erschienene Studie war sowohl in der Themenwahl und Dichte der Argumentation als auch im interpretatorischen Zugriff eine Pionierarbeit und prägte einen ganzen Forschungszweig. Für die vom Simon-Dubnow-Institut veranlasste Neuausgabe wurde der Text gründlich durchgesehen und der Anhang erheblich erweitert. Eingeleitet wird der Band mit einem ausführlichen Bericht des Autors zur Rezeption seines Standardwerks und zum heutigen Stand der Forschung.
Der Autor
Der 1929 in Wien geborene Historiker, Politologe und Soziologe Peter G. J. Pulzer ist Gladstone Professor Emeritus of Government and Public Administration am All Souls College (Oxford), Vorsitzender des Leo Baeck Instituts London und mehrere Male Gast am Simon-Dubnow-Institut – im Sommer 2003 lehrte er für ein Semester in Leipzig. Er gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Historikern und hat zahlreiche Arbeiten zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts veröffentlicht.
Zu allen am Dubnow-Institut erschienen Monografien
384 Seiten mit 10 Abb. und 16 Tabellen, gebunden
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2004
ISBN: 978-3-525-36954-8
Preis: 40,00 € (D)
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