Pressemitteilung

25. März 2019

Vortragsreihe des Dubnow-Instituts

Jewish Material Cultures in East-Central Europe in the 20th Century

Am Donnerstag, den 4. April, 17.15 Uhr eröffnet Prof. Dr. Leora Auslander von der Universität Chicago mit ihrem Vortrag »Jewish Things? Material Culture and Jewish Studies« das Forschungskolloquium des DubnowInstituts im Sommersemester 2019. Das Kolloquium unter dem Titel »Jewish Material Cultures in East Central Europe in the 20th Century« nähert sich der jüdischen Geschichte Ostmitteleuropas im 20. Jahrhundert aus der Perspektive seiner materiellen Kulturen. Im Vordergrund stehen dabei zentrale Orte und Institutionen wie jüdisch-theologische Seminare, Museen, Bibliotheken und Sammlungen in der Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Kolloquium findet an Donnerstagen um 17.15 Uhr im Dubnow-Institut statt. Eine Teilnahme ist kostenlos und ohne Voranmeldung möglich.

In Fallstudien widmen sich die Vorträge internationaler Referentinnen und Referenten verschiedenen Ländern wie der Tschechoslowakei, Ungarn sowie Polen. Sie nehmen einerseits die Vielfältigkeit des kulturellen und spirituellen jüdischen Lebens in der Zwischenkriegszeit, andererseits den Raub, die Verschleppung und die Zerstörung des jüdischen materiellen Erbes durch die Nationalsozialisten in den Blick. Ein Fokus liegt auf der Zerstreuung oder dem Verbleib, den Restitutionsbemühungen und der Weiternutzung von Büchern und Objekten. In den Blick genommen werden dabei auch die radikalen Veränderungen des jüdischen Lebens sowie die Neuziehung politischer Grenzen in Ostmitteleuropa nach 1945.

Die erste Rednerin des Forschungskolloquiums, Prof. Dr. Leora Auslander, ist ausgewiesene Kennerin der Thematik und seit 2004 Professorin an der Universität Chicago. Sie hat Geschichte in Michigan und Havard studiert und an der Brown University promoviert. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt in der Schnittstelle von materieller Kultur, Alltag und Politik. Sie fragt, wie und warum alltägliche Dinge zu Katalysatoren für Konflikte werden oder zu Ausdrucksmöglichkeiten von Identität.

 

Vorträge

4. April 2019
Leora Auslander(Chicago)
Jewish Things? Material Culture and Jewish Studies

2. Mai 2019
Vera Ábrahám, Dóra Pataricza (Szeged)
Zwischen Szeged und Jerusalem: Das Schicksal der Immánuel-Löw-Bibliothek

16. Mai 2019
Andrea Jelínková (Prag)
Silent Witnesses: Books in Ghetto Terezín during and after World War II

27. Juni 2019
Michal Czajka (Warschau)
Remnants of the German-Jewish Past: Archival Holdings at the Jewish Historical Institute in Warsaw after 1945

4. Juli 2019
Janusz Spyra (Czestochowa)
Spuren einer zerstörten Welt: Das deutsch-jüdische Kulturerbe in Slask Cieszynski nach 1945