Pressemitteilung

3. Dezember 2018

Neuerscheinung des Dubnow-Instituts

Natasha Gordinsky: »Ein elend-schönes Land« Gattung und Gedächtnis in Lea Goldbergs hebräischer Literatur

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In der Reihe »Schriften des Dubnow-Instituts« erscheint die Publikation »›Ein elend-schönes Land‹. Gattung und Gedächtnis in Lea Goldbergs hebräischer Literatur«. Das Buch von Natasha Gordinsky ist dem Frühwerk Lea Goldbergs (1911–1970) gewidmet. Es geht der Frage nach, wie die europäische Erfahrung Eingang in die hebräische Literatur fand. Rainer Wenzel übersetzte es aus dem Hebräischen.

Lea Goldberg zählt zu den wichtigsten Stimmen in der hebräischen Poesie des 20. Jahrhunderts. Die junge Dichterin kam 1935 aus Litauen nach Erez Israel und erprobte sich in den ersten zehn Jahren nach ihrer Einwanderung in allen Hauptgattungen des literarischen Schreibens – Lyrik, Prosa, Essay, Publizistik und literarische Übersetzung. Natasha Gordinskys Publikation widmet sich dieser höchst produktiven Zeit in Goldbergs schriftstellerischer Biografie.

Das Buch »Ein elend-schönes Land« zeigt Goldbergs Auseinandersetzung mit Europa auf. In ihren Texten, so die These Natasha Gordinskys, wird Europa in einem doppelten Sinne befragt: als ein geopolitischer Raum, der zwischen zwei totalitären Regimen – Nazismus und Stalinismus – zerrissen wird, und als literarischer Kanon, an den Goldberg bevorzugt durch einen Rückgriff auf die deutsche und russische Literatur anknüpft. Dabei spielen Goldbergs eigene Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und in den frühen Dreißigerjahren während ihres Studiums in Berlin und Bonn eine besondere Rolle; sowohl für ihre politisch-kulturellen Reflexionen als auch für deren poetische Verschriftlichung in literarischen Werken. So wird die hebräische Sprache bei Lea Goldberg zum poetischen Mittel der Übertragung und Aufbewahrung der europäischen Literatur.

Die Autorin Natasha Gordinsky war von 2010 bis 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dubnow-Institut tätig. Aktuell ist sie Dozentin am Institut für hebräische und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Haifa, Israel. Natasha Gordinsky ist Mitglied der Israel Young Academy.

Schriften des Dubnow-Instituts, Band 31
Natasha Gordinsky: »Ein elend-schönes Land«
Gattung und Gedächtnis in Lea Goldbergs hebräischer Literatur
241 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2019
ISBN: 978-3-525-37081-0, Preis: 45,00 € (D)