Pressemitteilung

13. Juni 2023

Ein Jüdisches Museum für Sachsen?

Podiumsdiskussion mit Alina Gromova, Daniel Ristau und Johanna Sänger

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Die Debatte über die Neugründung eines Jüdischen Museums in Sachsen aufgreifend, diskutieren Alina Gromova (Berlin), Daniel Ristau (Dresden) sowie Johanna Sänger (Leipzig) über Aufgaben, Inhalte und Objekte einer solchen Einrichtung. Die Podiumsdiskussion bildet den Abschluss einer Vortragsreihe des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow und findet am Donnerstag, den 29. Juni, 17.15 Uhr im Vortragssaal des Grassi-Museums für Völkerkunde, Leipzig im Rahmen der Jüdischen Woche statt.

Im April 2021 haben sowohl der Stadtrat in Dresden als auch der Stadtrat in Leipzig Beschlüsse bezüglich eines Jüdischen Museums Sachsen gefasst. Seitdem wurde dessen Ausgestaltung und Standort in verschiedenen Formaten, unter anderem im Rahmen einer digitalen Veranstaltungsreihe, diskutiert und Broschüren sowie Blogbeiträge hierzu publiziert.

Die Podiumsdiskussion möchte den bisherigen Verlauf der Debatte zusammenfassen, aber auch weiterführende Fragen an die geplante Neugründung richten: Was sind die Aufgaben und Ziele eines solchen Museums und wie stehen diese im Zusammenhang mit der 2022 vom Internationalen Museumsrat ICOM neu gefassten Museumsdefinition? Welche inhaltlichen Schwerpunkte sollte eine Ausstellung setzen, wie grenzt sich ein Jüdisches Museum von einem Holocaust-Gedenkort ab? Welche Objekte werden gezeigt, wie wird eine Sammlung aufgebaut? Und ist die Gründung einer eigenständigen Institution sinnvoll oder sollte jüdische Geschichte nicht vielmehr als integrierte Geschichte in den Stadtmuseen erzählt werden?

Diese sowie weitere Fragen aus dem Publikum beantworten während der Veranstaltung Dr. Alina Gromova, die stellvertretende Direktorin des Centrum Judaicum Berlin und im Vorstand von ICOM Deutschland ist, der Historiker Dr. Daniel Ristau, der im Rahmen der Debatte um ein Jüdisches Museum Sachsen die Intervention in die Dauerausstellung des Stadtmuseums Dresden kuratierte sowie Dr. Johanna Sänger, Kuratorin für Stadt- und Landesgeschichte ab 1800 am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Die Veranstaltung wird moderiert von Prof. Dr. Jörg Deventer und Dr. Julia Roos, beide vom Leipziger Dubnow-Institut.