Sommersemester 2021
Jüdische Typografie im 19. Jahrhundert
Sozial- und kulturgeschichtliche Lektüren
Zeit: Di., 11.15–12.45 Uhr (2 SWS)
Start: 13. April 2021
Ort: digitale Veranstaltung, ggf. mit Präsenzanteilen im Dubnow-Institut
Seminarsprache: Deutsch
Im 19. Jahrhundert etablierte sich ein modernes jüdisches Buchwesen, das sich in vielen Aspekten auf den allgemeinen Wandel im zeitgenössischen Buchhandel zwischen Reform der Umgangsformen, zunehmender Zentralisierung und einsetzender Industrialisierung bezog. Eine besondere Rolle spielten dabei neue typografische Verfahren, die gerade die Gestaltung von Büchern in fremden Sprachen vereinfachten und zunehmend beschleunigten, die Entwicklung der modernen jüdischen Presse sowie die Herausbildung einer politisch und kulturell interessierten Öffentlichkeit. Im Seminar folgen wir den großen Entwicklungslinien im deutschsprachigen Buchhandel, indem wir autobiografische Zeugnisse der beteiligten Akteure wie jüdischer Buchdrucker, Verleger und prominenter Autoren analysieren sowie die materielle Überlieferung ausgesuchter Verlagsunternehmen rekonstruieren.
Literatur: Peter Fraenkel, The Memoirs of B. L. Monasch of Krotoschin, in: Leo Baeck Institute Year Book 24 (1979), 195–223; Karen Auerbach, »Verlagswesen«, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, hg. von Dan Diner, 2016; Kenneth B. Moss, »Printing and Publishing after 1800«, in: YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe.
Anmeldung:
Einschreibung: siehe zentraler Termin des Historischen Seminars
Prüfungsleistungen: Referat und Hausarbeit
Seminartexte werden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
Geöffnet für Seniorenstudium: nein
Begrenzung der Teilnehmeranzahl: 25 Personen