Monografien

Weimarer Erfahrungen

Deutsche Emigranten in Amerika und die transatlantische Nachkriegsordnung

Aus dem amerikanischen Englisch von Felix Kurz

Udi Greenbergs Studie widmet sich den Ursprüngen zweier einschneidender Prozesse – der Transformation Nachkriegsdeutschlands von der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft zu einer liberalen Demokratie und der ideologischen Genese des Kalten Kriegs. Im Zentrum der Studie stehen fünf deutsche Emigranten, der politische Denker und Protestant Carl J. Friedrich, der sozialistische Politikwissenschaftler Ernst Fraenkel, der katholische Publizist Waldemar Gurian, der liberale Anwalt und Jurist Karl Loewenstein und Hans Morgenthau, Politikwissenschaftler, Jurist und Theoretiker auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen. Sie alle hatten sich intensiv an den politischen Debatten der Weimarer Zeit beteiligt, überlebten die Zeit des Nationalsozialismus im Exil in den Vereinigten Staaten und avancierten dort zu einflussreichen amerikanischen Intellektuellen und Politikberatern. Udi Greenberg folgt ihren Spuren und zeigt unter Einbeziehung ideengeschichtlicher und politischer Perspektiven, dass der Grundstein für Deutschlands demokratischen Wiederaufbau wie auch für die transatlantische Nachkriegsordnung auf Erfahrungen der Weimarer Republik basierte. Von der Zwischenkriegszeit in Deutschland bis zum Ende des Ost-West-Konflikts beleuchtet die Untersuchung fünf Persönlichkeiten, ihre Ideen und daraus folgende politische Entscheidungen, die das Verhältnis Deutschlands zu Amerika und das Gefüge des Kalten Kriegs nachhaltig prägten.

Die englische Originalausgabe »The Weimar Century. German Émigrés and the Ideological Foundations of the Cold War« erschien 2015 bei Princeton University Press und wurde 2016 mit dem European Studies Book Award ausgezeichnet.

322 Seiten, mit 9 Abb., gebunden mit Schutzumschlag

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2021

ISBN: 978-3-525-37058-2
Preis: 55,00 € (D)
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ISBN (E-Book): 978-3-647-37058-3
Preis: 44,99 € (D)
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Rezensionen

Frank Schale, in: H-Soz-Kult, 10. Juni 2016.

David Marx, in: David Marx Book Reviews, 8. Februar 2016.

Thomas Meyer, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 10.

Mary Nolan, in: The Journal of Modern History 88 (2016), H. 3, 656–658.

Daniel Steinmetz-Jenkins, in: Dissent Magazine, 6. Juni 2015.

Rob Hartmans, in: NRC Handelsblad, 5. Juni 2015. [niederländisch]

Duncan Kelly, in: Politics, Religion & Ideology 16 (2015), H. 2–3, 305–307.

Jörg Meindl, in: Yearbook of German American Studies 50 (2015), 253–254.

Tim B. Müller, in: Neue Politische Literatur 60 (2015), H. 3, 478–480.

Noah B. Strote, in: Modern Intellectual History 14 (2017), H. 2, 597–606.

Michael Kimmage, in: The New Republic, 9. Dezember 2014.

George Fuji u. a., in: H-Diplo Roundtable Review 17 (2015), Nr. 2.

Giuliana Chamedes, in: The New Rambler. An Online Review of Books, o. D.