Schriften des Simon-Dubnow-Instituts

Band 29

Jeder Bürger Soldat

Juden und das polnische Militär (1918–1939)

Das polnische Militär war wie kaum eine andere Institution an der Gründung und Ausgestaltung der Zweiten Polnischen Republik beteiligt. Ob und in welchem Maße Staatsbürger, die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehörten, Zugang zu den Streitkräften erhalten sollten, war umstritten. Besonders deutlich trat das Spannungsverhältnis zwischen der allgemeinen Wehrpflicht und dem Nationalisierungsanspruch der Armee im polnisch-jüdischen Verhältnis zutage. Es war geprägt von Ablehnung und Kooperation, Ausschluss und Inkorporation und steht exemplarisch für die Minderheitenpolitik in dieser Zeit. Hiervon ausgehend beschreibt Christhardt Henschel den starken Einfluss nationaler Gedächtnisnarrative und normativer Vorstellungen des 19. Jahrhunderts auf die Aushandlungsprozesse um Fragen der Emanzipation, Gleichberechtigung und nationalen Zugehörigkeit der jüdischen Bevölkerung. Er entfaltet ein differenziertes Bild des polnisch-jüdischen Verhältnisses zwischen 1918 und 1939.

503 Seiten, gebunden im Schutzumschlag
14 Abb., 1 Karte und 11 Tab.
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2024

 

 

ISBN: 978-3-525-37054-4
Preis: 70,00 €
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