Pressemitteilung

20. November 2020

Theresa Eisele: »Szenen der Wiener Moderne«

Neuerscheinung des Dubnow-Instituts

Buchcover von Szenen der Wiener Moderne Drei Artefakte und ihre Vorstellungswelten des Jüdischen von Theresa Eisele Band 14 der Publikationsreihe toldot des Dubnow-Instituts, erschienen 2021 bei Vandenhoeck und  Ruprecht .

In der Essayreihe »toldot« des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow ist die Publikation »Szenen der Wiener Moderne« von Theresa Eisele erschienen. Die Untersuchung gibt anhand dreier Artefakte aus Film, Theater und Fotografie Einblicke in die Vorstellungswelten des Jüdischen in Wien um 1900.

In ihrem Essay erzählt die Autorin Theresa Eisele die Geschichte dreier Artefakte aus Wien: des Stummfilms »Die Stadt ohne Juden« (1924), der Theaterinszenierung »Die Klabriaspartie« (1890) und der Typenfotografie eines jüdischen Hausierersvon 1873. Der Essay schreitet chronologisch rückwärts von den Ereignissen um den Stummfilm in der Ersten Republik Österreich über die Jahrhundertwende bis in das Jahr 1873, in dem die Weltausstellung in Wien die anbrechende Moderne in der Habsburgermonarchie ankündigte.

Auch wenn die drei Artefakte mit ihrer jeweiligen Spezifik nur im lokalen Kontext verstehbar sind, sind sie dennoch in europäische Erfahrungszusammenhänge und Denktraditionen eingewoben. Die exemplarischen Einblicke in die Vorstellungswelten des Jüdischen in der Wiener Moderne legen Prozesse der Authentisierung und Dekonstruktion offen. Damit gelingt der Autorin eine film-, theater-und medienhistorische Perspektiveauf Fragen der jüdischen Moderne und Dimensionen des Begriffs der Authentizität.

Theresa Eisele studierte in Leipzig und Madrid Theater-, Kommunikations-und Medienwissenschaft. Seit 2016 forscht sie an der Universität Wien, unter anderem zum Verhältnis von jüdischer Geschichte und Theatergeschichte in der Wiener Moderne; zuvor war sie am Dubnow-Institut tätig. 2020/21 ist sie Marietta-Blau-Stipendiatin an der Freien Universität Berlin.

In der Reihe »toldot« (hebräisch: Geschichte) des Dubnow-Instituts werden aktuelle Themen und Forschungsinhalte essayistisch aufbereitet und Forschungsansätze problemorientiert präsentiert. Die Reihe wird von der Direktorin des Instituts, Yfaat Weiss,herausgegeben und erscheint im Göttinger Wissenschaftsverlag Vandenhoeck & Ruprecht.

t o l d o t , B a n d 1 4 (2 0 2 1)
Theresa Eisele: Szenen der Wiener Moderne. Drei Artefakte und ihre Vorstellungswelten des Jüdischen.
Mit einem Vorwort von Yfaat Weiss
165 Seiten, mit 7 Abb., kartoniert
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2021
ISBN: 978-3-525-35823-8, Preis: 25,00 € (D)