Pressemitteilung

13. Mai 2020

Siebzehnte Ausgabe des Jahrbuchs erschienen

»Jahrbuch des Dubnow-Instituts« 17 (2018)

.

Bereits zum siebzehnten Mal erscheint bei Vandenhoeck & Ruprecht Verlage das zweisprachige Jahrbuch des Dubnow-Instituts/Dubnow Institute Yearbook. Es befasst sich in zwei thematischen Schwerpunkten mit der Geschichte der Juden in der DDR sowie der Erschließung von Nachlässen und Beständen in Archiven und Privatsammlungen in Israel. Herausgeberin ist die Direktorin des Dubnow-Instituts, Yfaat Weiss.

Nachdem sich die historische Forschung lange Zeit vornehmlich mit den Lebenswegen jüdischer Kommunisten sowie dem Verhältnis der SED zu den jüdischen DDR-Bürgern und zum Staat Israel befasst hat, fragt das Jahrbuch in seinem ersten Schwerpunkt nach der Lebensrealität, aber auch nach individuellen Selbstentwürfen im Spannungsfeld von Sozialismus und jüdischer Herkunft im Arbeiter- und Bauernstaat. Im zweiten Schwerpunkt werden unterschiedliche Aspekte und Perspektiven einer in jüngster Zeit wiederentdeckten Traditionslinie der deutsch-jüdischen Geschichte präsentiert. Ausgangspunkt sind Nachlässe und Bestände, die im Rahmen eines Verbundprojektes des Deutschen Literaturarchivs Marbach und des Franz Rosenzweig Minerva Research Center an der Hebräischen Universität Jerusalem in den letzten Jahren aufgespürt und bearbeitet worden sind.

Der Allgemeine Teil und die Rubriken des Jahrbuches enthalten Beiträge zu Protagonisten und Facetten jüdischer Literatur-, Politik-, Philosophie- und Wirtschaftsgeschichte sowie zu deren Rezeption in Deutschland, Litauen, der Sowjetunion und Amerika. Im Gelehrtenporträt wird beispielsweise der russisch-deutsche Talmudforscher und Pionier der Begriffsgeschichte Lazar Gulkowitsch vorgestellt, der von 1924 bis 1933 an der Universität Leipzig lehrte. In der Rubrik Dubnowiana steht die Wirkungsgeschichte von Simon Dubnow nach 1945 in den Vereinigten Staaten im Mittelpunkt. Der abschließende Literaturbericht, der mit dem Pelzhandel den bedeutendsten Wirtschaftszweig für Leipziger Juden im 19. und frühen 20. Jahrhundert behandelt, hat eine regionale Verbindung zum Sitz des Instituts.

Die Erforschung jüdischer Lebenswelten vornehmlich in Mittel- und Osteuropa steht im Zentrum der Arbeit des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig. Das Jahrbuch/Yearbook ist ein Peer-reviewed Journal (double blind) und bildet den Kern der vielfältigen Publikationstätigkeit des Instituts. Jede Ausgabe enthält neben einem Allgemeinen Teil ein bis zwei jährlich wechselnde thematische Schwerpunkte sowie die wiederkehrenden Rubriken »Gelehrtenporträt«, »Dubnowiana«, »Aus der Forschung« und »Literaturbericht«.

Jahrbuch des Dubnow-Instituts/Dubnow Institute Yearbook 17 (2018)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1. Auflage 2020
650 Seiten mit 12 Abb., Leinen
ISBN 978-3-525-370780-3, Preis: 80,00 € [D]
E-Book, Preis: 64,99 € [D]