18. November 2019
Neuerscheinung des Dubnow-Instituts
Anna Pollmann: Fragmente aus der Endzeit

In der Reihe »Schriften des Dubnow-Instituts« ist die Publikation »Fragmente aus der Endzeit. Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders« erschienen. Anna Pollmanns Buch rekonstruiert das Geschichtsdenken des deutsch-jüdischen Schriftstellers und Philosophen Günther Anders (1902–1992) und zeigt, wie sich die Zerrüttung des Geschichtsbewusstseins im 20. Jahrhundert auch in der Form seines Werkes spiegelt.
Wie lässt sich Geschichte von ihrem möglichen Ende her begreifen? Günther Anders ist für seine Deutungen der atomaren Endzeit bekannt. Anna Pollmann rekonstruiert aus Anders’ philosophischen und literarischen Schriften sein negatives Geschichtsdenken von der Genese in den 1930er Jahren bis hin zur Rezeption seiner Endzeitdiagnosen in den neuen sozialen Bewegungen ab den 1960er Jahren. Die Zäsuren von Auschwitz und Hiroshima werden in ihrer unterschiedlichen Bedeutung für die Grenzen historischen Denkens behandelt.
Die Emigration und Remigration Günther Anders’ nachzeichnend, führt die Studie an biografische Stationen wie Paris, Los Angeles, Berlin und Wien und entfaltet die ideengeschichtlichen Kontexte seines Geschichtsdenkens.
Die Autorin Dr. Anna Pollmann war von 2009 bis 2016 als Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dubnow-Institut tätig. Aktuell ist sie Postdoc-Fellow der Minerva Stiftung an der Fakultät für Geschichte der Hebräischen Universität Jerusalem.
Schriften des Dubnow-Instituts, Band 32
Anna Pollmann: Fragmente aus der Endzeit.
Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders
335 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
öttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2020
ISBN: 978-3-525-31095-3
Preis: 55,00 € (D)