Pressemitteilung

18. Januar 2019

Gespräch mit Thomas Sparr und Joachim Kalka

»Jerusalem als literarischer Ort der Moderne«

Am Donnerstag, den 7. Februar 2019, 17.00 Uhr findet im Haus des Buches – Literaturhaus Leipzig das Gespräch »Jerusalem als literarischer Ort der Moderne« statt. Der Essayist und Übersetzer Joachim Kalka spricht mit Thomas Sparr, Autor und Literaturwissenschaftler, über dessen jüngstes Buch »Grunewald im Orient«. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Westlich der Altstadt von Jerusalem liegt Rechavia. Anfang der 1920er-Jahre von dem deutsch-jüdischen Architekten Richard Kauffmann konzipiert, wurde der Stadtteil schnell zur »Hauptstadt der Jeckes«, zu einem deutsch-jüdischen Mikrokosmos. Thomas Sparr widmet sich der Geschichte der Gartenstadt von zwei Seiten: als einem historisch gewachsenen Ort und als einem intellektuellen Milieu, das sich die Menschen, die hier wohnten, schufen. Gershom Scholem, Martin Buber, Lea Goldberg, Werner Kraft, Else LaskerSchüler und weitere aus Deutschland stammende jüdische Intellektuelle bildeten hier einen deutschen Sprach-Raum aus, der bis in die 1980er-Jahre, als Thomas Sparr nach Jerusalem kam, nachwirkte und ihn mitunter wie mit einer Zeitmaschine zurückversetzte in ein Frankfurt, Berlin oder Königsberg der Weimarer Republik.

Thomas Sparr war von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem und am dortigen Leo Baeck Institut tätig. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war von 1999 bis 2004 Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-atLarge für den Suhrkamp Verlag.

Joachim Kalka lebt als Autor, Kritiker und Übersetzer in Leipzig. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verlieh ihm 1996 für sein Übersetzungswerk den JohannHeinrich-Voß-Preis und nahm ihn 1997 in ihren Kreis auf. Seit 2009 ist er zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Einführung: Jörg Deventer, Dubnow-Institut