Pressemitteilung

24. August 2018

Christoph Schmidt: »Israel und die Geister von ’68. Eine Phänomenologie«

Neuerscheinung des Dubnow-Instituts

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In der Essayreihe »toldot« erscheint die Publikation »Israel und die Geister von ’68. Eine Phänomenologie« von Christoph Schmidt. In seinem Essay geht der Autor den Verschiebungen und Chiffrierungen der Schuld und Geschichtsbürde von Auschwitz nach.

Dabei befasst sich Christoph Schmidt weniger mit den politischen Ereignissen jenes ikonischen Jahres und seinen Folgen als vielmehr mit den subjektiven Mentalitäten der Akteure. Hier stößt er auf Elemente messianischer Theologie und politischer Psychologie, die damals dem Geist der Zeit zu entsprechen schienen und deren Echo bis heute nachhallt. Die in diesem Milieu sichtbar gewordenene rhetorische Überidentifikation mit den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus interpretiert der Autor kritisch als Dokument einer Befangenheit, in der Geschichtsverzweiflung und Schuldverweigerung miteinander verschmelzen.

Der Autor Christoph Schmidt ist Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem. Dort lehrt er am Department of Philosophy und am Department für German Language and Literature. Seit 1998 führen ihn regelmäßig Forschungsaufenthalte, auch für längere Zeit, nach Deutschland.

Die Publikation »toldot« (Hebräisch: Geschichte) des Dubnow-Instituts wird von der Direktorin des Instituts, Yfaat Weiss, herausgegeben und erscheint im Göttinger Wissenschaftsverlag Vandenhoeck & Ruprecht. Sie thematisiert jüdische Geschichte im Kontext der allgemeinen Geschichte, als Erfahrung einer nicht territorialen Bevölkerungsgruppe im Zeitalter von Nationalstaat und Nationalismus. In längeren Essays wird dabei der Intellectual History des 19. und frühen 20. Jahrhunderts besonderes Interesse entgegengebracht.

 

toldot, Band 13 (2018)
Christoph Schmidt: Israel und die Geister von ’68. Eine Phänomenologie
Mit deeinem Vorwort von Dan Diner
201 Seiten, kartoniert
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 978-3-525-35119-2, Preis: 25,00 € (D)