Blockseminar

Wintersemester 2023/2024

NS-Raubkunst.

Geschichte der Restitution nach 1945

Dozierende: Prof. Dr. Raphael Gross/Dagi Knellessen ((Universität Leipzig - Deutsches Historisches Museum))

Termine: 20. Oktober 2023, 11.15-12.45: digital; 24. November 2023, 9.15-16.45: Präsenz an der Universität Leipzig; 15. Dezember 2023, 9.15-16.45: Präsenz im DI; 12. Januar 2024, 11.15-12.45: digital

Start: 20. Oktober 2023

Orte: Dubnow-Institut/Universität Leipzig und digital

Seminarsprache: Deutsch

Zerstörung, Raub und der Entzug jüdischer Kulturgüter waren kontinuierlich Bestandteil der Angriffe des NS-Regimes auf die jüdischen Bevölkerungen in Europa. Mit der europaweiten Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden schienen jüdisches Kulturgut, die Kunstbestände jüdischer Sammler wie von Privatpersonen zerstreut, zerschlagen und ausgelöscht zu sein. Die Geschichte des Auffindens, Zusammenführens und der Restitution begann bereits 1947 mit der Gründung der Jewish Cultural Reconstruction, getragen von jüdischen Intellektuellen, wie Hannah Arendt, Gershom Sholem und Salo Baron. Im gleichen Jahr wurden von der amerikanischen Besatzungsmacht mit dem Militärregierungsgesetz Nr. 59 Grundsteine für die Rückerstattung von Kunst und Kulturgütern gelegt, die bis heute leitend sind. NS-Raubkunst umfasst eine Dimension von etwa 600 000 Kunstwerken, die buchstäblich geraubt oder verfolgungsbedingt entzogen wurden. Der Fall Gurlitt hat 2012 international die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass bedeutende Werke der Moderne noch längst nicht in Händen ihrer ursprünglichen jüdischen Besitzerinnen und Besitzer respektive ihrer Nachkommen sind. NS-Raubkunst befindet sich bis heute in Museen, Galerien, bei Kunstsammlern, Privatbesitzern. Die Provenienzforschung als fester Bestandteil mindestens öffentlich geförderter Museen hat sich durchgesetzt, auch mittlerweile für die Nachforschungen zu kolonialem Raubgut. Und doch scheint das Aufdecken und Restituieren von NS-Raubkunstwerken schleppend zu bleiben. Eine Ausstellung soll die Geschichte der Kulturgutrestitution insbesondere von NS-Raubkunst nach 1945 beleuchten. Im Seminar werden wir uns mit Texten, Biografien, Konzeptionen von Recht und beispielhaften Gemäldesammlungen beschäftigen.

Literatur: Der Seminarreader wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

für Seniorenstudium geöffnet: Nein
Teilnehmer:innen: max. 20