Seminar

Wintersemester 2019/2020

Jüdische Verlagskulturen

Buchgeschichte als Wissensgeschichte

Dozent: Dr. Arndt Engelhardt

Zeit: Di., 11.15–12.45 Uhr (2 SWS)

Start: 29. Oktober 2019

Ort: Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28

Seminarsprache: Deutsch

Beschreibung: Seit der Antike regulierten Heilige Schriften die jüdischen Lebenswelten. In der Moderne veränderten sich die materiellen Bedingungen in der Diaspora und ein jüdisches Verlagswesen entstand. Im 19. Jahrhundert bildete sich eine Öffentlichkeit heraus, in der traditionelles Wissen neu definiert und säkulare Elemente inkorporiert wurden. Es etablierten sich neue Kommunikationsräume und miteinander konkurrierende Kanonsysteme des Wissens, in denen Fragen der Zugehörigkeit verhandelt wurden. Im Seminar sollen jüdische Verlage als Agenten eines politischen, sozialen und kulturellen Wandels untersucht werden, der die Emanzipation unmittelbar begleitete. Damit wird die jüdische Verlagsgeschichte als ein Feld für das Verständnis der Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vorgestellt, das von modernen Technologien und Wissensbeständen bestimmt wurde.

 

Literatur: Zeev Gries, The Book in the Jewish World, 1700–1900, Oxford/Portland 2007; Karen Auerbach, »Verlagswesen«, in: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, hg. von Dan Diner, 2016, <http://dx.doi.org/10.1163/2468-2845_ejgk_COM_0970>; Kenneth B. Moss, »Printing and Publishing after 1800«, in: YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe <http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Printing_and_Publishing/Printing_and_Publishing_after_1800>. Seminartexte werden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.

 

Geöffnet für Seniorenstudium: nein

Begrenzung der Teilnehmerzahl: 25

Voraussetzung der Teilnahme ist die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte und zur Übernahme eines Referats.