Sommersemester 2021
Jüdische Diplomatie in der Zwischenkriegszeit
Kampf um Minderheitenrechte
Zeit: Mi., 11.15-12.45 Uhr (2 SWS)
Start: 14. April 2021
Ort: digitale Veranstaltung, ggf. mit Präsenzanteilen im Dubnow-Institut
Seminarsprache: Deutsch
Beschreibung: Ziel des Seminars ist die Erörterung und Vermittlung jüdischer Initiativen zur Durchsetzung und Verteidigung eines verbindlichen Minderheitenschutzsystems in Europa zwischen 1919 und 1939. Ausgehend von der Gründung des »Comité des délégations juives« vor der Pariser Friedenskonferenz über die Beteiligung jüdischer Delegierter am Europäischen Nationalitätenkongress zwischen 1925 und 1933 bis hin zur Gründung des »World Jewish Congress« im Jahre 1936 sollen entlang ausgewählter Quellen die Strategien und Forderungen zum Schutz der Juden vor ökonomischer, politischer und kultureller Ausgrenzung erarbeitet und diskutiert werden. Vermittels genauerer Betrachtung von Institutionen und Einzelpersonen werden die engmaschigen Netzwerke der jüdischen Minderheitendiplomatie der Zwischenkriegszeit erhellt; zudem wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten des Schutzes und der Rettung unter den sich zuspitzenden Bedingungen der 1930er Jahre in Ost- und Westeuropa den Juden blieben.
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Literatur: Dan Diner, Imperiale Residuen. Zur paradigmatischen Bedeutung transterritorialer Erfahrung für eine gesamteuropäische Geschichte, in: Daniel Weidner (Hg.), Figuren des Europäischen. Kulturgeschichtliche Perspektiven, München 2006, 259–274; Philipp Graf, Die Bernheim-Petition 1933. Jüdische Politik in der Zwischenkriegszeit, Göttingen 2008; Mark Mazower, Reiche, Völker, Minderheiten, in: Ders., Der dunkle Kontinent. Europa im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main 2002, 69–116; Ezra Mendelsohn, Zwischen großen Erwartungen und bösem Erwachen. Das Ende der multinationalen Reiche in Ostmittel- und Südosteuropa aus jüdischer Perspektive, in: Dittmar Dahlmann/Anke Hilbrenner (Hgg.), Zwischen großen Erwartungen und bösem Erwachen. Juden, Politik und Antisemitismus in Ost- und Südosteuropa 1918–1945, Paderborn 2007, 13–30.
Geöffnet für Seniorenstudium: nein
Begrenzung der Teilnehmeranzahl: 25 Personen
Anmeldung
Einschreibung: siehe zentraler Termin des Historischen Seminars
Prüfungsleistungen: Referat und Hausarbeit