Blockseminar

Wintersemester 2021/2022

Ausstellen: Gewaltgeschichte(n) 1939–1945

Dozierende: Prof. Dr. Raphael Gross/Dr. Raphael Utz/Dagi Knellessen (Deutsches Historisches Museum)

12.11.2021 (11.15–12.45 Uhr); 07.01.2022 und 14.01.2022 (jeweils 9.15–16.45 Uhr); Abschlusssitzung 21.01.2022 (11.15–12.45 Uhr)

Start: 12. November 2021

Ort: Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28, Leipzig; Präsenzveranstaltung mit digitalen Anteilen

Seminarsprache: Deutsch

In diesem Seminar wird es darum gehen, Gewalt und Verbrechen, die von Deutschland während des Zweiten Weltkrieges ausgeübt worden sind, zum Thema einer Ausstellung zu machen. Etwa 230 Millionen Menschen in Europa lebten bis zu sechs Jahren unter deutscher Besatzungsherrschaft, die von antisemitischer und rassenideologischer Gewalt in erster Linie gegen die Zivilbevölkerung geprägt war. Wie aber stellt man Gewalt in einer Ausstellung aus, die nicht annimmt, dass alleine das Zeigen der Gräuel schon aufklärend wirkt? Wie lassen sich die historischen Bedingungen, die zeitgenössischen sozialen Strukturen, das Verhalten von Tätern, Opfern und Nachbarn einbeziehen? Welchen Stellenwert sollen Täterdarstellungen und -objekte einerseits und Opferzeugnisse und -objekte andererseits haben? Im Seminar werden wir uns verschiedenen NS-Gewalt- und Verbrechenskomplexen zuwenden und überlegen, welche davon sich für eine Ausstellung am Deutschen Historischen Museum (DHM) eignen. Dabei werden konkrete Entwürfe entwickelt, um die ausgewählten Gewaltereignisse darzustellen.

Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferats; Themen dazu werden in einer digitalen Einführungssitzung am 12.11.2021 (11.15–12.45 Uhr) vergeben. Die Veranstaltung ist unter Vorbehalt der dann geltenden Corona-Regeln in zwei Blöcken am 07.01.2022 und 14.01.2022 (jeweils 9.15–16.45 Uhr) in Präsenz geplant. Eine digitale Abschlusssitzung soll am 21.01.2022 (11.15–12.45 Uhr) stattfinden.

 

Literatur:

Joachim von Puttkamer/Dorothea Warneck (Hg.), Exhibiting Violence. Special Issue in Przegląd Historyczny, Warszawa 2016; Christian Streit: Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941–1945, Bonn 1997; Volkhard Knigge u. a. (Hg.), Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg, Weimar 2010; Jochen Böhler/Stephan Lehnstaedt (Hg.), Gewalt und Alltag im besetzten Polen 1939-1945, Osnabrück 2012; Jörg Ganzenmüller/Raphael Utz (Hg.), Orte der Shoah in Polen. Gedenkstätten zwischen Mahnmal und Museum, Köln/Weimar/Wien 2016.

Geöffnet für Seniorenstudium: nein

Begrenzung der Teilnehmerzahl: 15