Book Presentation

»Unverschämt jüdisch«. Über Literatur, das Leben und jüdische Identität

Buchvorstellung mit Barbara Honigmann

Eintritt: 5,- / 3,- EUR. Anmeldung unter 0341 30 85 10 86 oder tickets(at)literaturhaus

»Mein Vater heiratete immer dreißigjährige Frauen. Nur er wurde älter … Sie hießen Ruth, Litzy, das war meine Mutter, Gisela und Liselotte,« schreibt Barbara Honigmann in »Georg«, einem Buch über ihren Vater, den das Schicksal von Frankfurt über Paris, London, Berlin, zwischendurch ins kanadische Exil und schließlich nach Ostdeutschland bzw. in die DDR führte, wo Barbara Honigmann 1949 geboren wurde. Seine immer wiederkehrende Erfahrung: »Zu Hause Mensch und auf der Straße Jude.« Über ihre Mutter, Jüdin, Kommunistin, Emigrantin, zeitweise verheiratet mit dem weltberühmten Doppelagenten Kim Philby, hat Barbara Honigmann ein ebenso hinreißendes Buch geschrieben. Sie zählt zu den großen Autorinnen nicht nur dieses Landes, sondern der europäischen Literatur; und es ist kaum zu verstehen, warum sie, trotz wichtiger Literaturpreise: u.a. Kleist-Preis, Max-Frisch-Preis, zuletzt Jean-Paul-Preis 2021 und Konrad-Adenauer-Preis 2022, nicht einem viel größeren Publikum bekannt ist.

Immer wieder thematisiert die 1984 aus der DDR nach Straßburg emigrierte Autorin die Geschichte zwischen Judentum und Kommunismus im geteilten Deutschland - so lakonisch, humorvoll, klug, wie niemand sonst es kann. Ihr Werk erscheint im Carl Hanser Verlag.

26 April 2022, 7 p.m.
Literaturhaus Leipzig, Café

Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V. in Kooperation mit dem Dubnow-Institut, gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig